Zu niedirge Trachten an den Hinterextremitäten
Wir haben alle irgendwann mal gelernt, dass die Hinterhand der Motor des Pferdes ist und für den Vorwärtsantrieb/Schub verantwortlich ist. Hat das Pferd jedoch zu lange Zehen und zu niedrige Trachten, gestaltet sich dies sehr schwierig, da der Abrollweg sehr lang wird. Die plantaren (Rückseite Hinterhuf bis Sprunggelenk) Strukturen überdehnen sich bei jedem Schritt, Schubentwicklung ist nicht möglich.
Weitere Probleme folgen:
➡️die Tragkraft wird eingeschränkt
➡️Hinterhandstrecker verkrampfen
➡️Sprunggelenk und Fessel sind hohen Druckbelastungen ausgesetzt
➡️Gallenbildung an Fessel und Spat im Sprunggelenk können die Folge sein
➡️verschleißt das Sprunggelenk, drehen die Pferde die Hinterzehe nach außen um somit den Teil des Sprunggelenks (medialer Anteil) zu entlasten, wo der Spat beginnt
➡️in der Ganganalyse sind das diejenigen Pferde, die die Hufen nicht vom Boden bekommen und Spuren im Sand ziehen
➡️die Tragkraft schwindet
➡️dauerverspannte Hinterhandstrecker können den Brustkorb nicht mehr anheben
🌐mögliche Ursachen:
↪Aufzuchtfehler (zu weicher Boden und übermäßiges Stehen, zu lange Schmiedintervalle)
↪zu enges Reiten, dadurch blockierter Schub nach vorn
↪fehlende entspannende Bewegung auf der Koppel
↪zu viel Stehen
↪Hufbearbeitungsfehler
Bei derartigen Hufimbalancen ist es ratsam, mit dem Schmied eng interdisziplinär zusammenzuarbeiten.
