Bei Rückenschmerzen/Problemen des Pferdes
denken viele Reiter und Pferdebesitzer sofort an
Kissing-Spine-Syndrom.
Ich bin der Meinung, dass Rückenprobleme
schon mit Faszienrestriktionen (die Faszien sind weniger
verschieblich/verklebt) und Verspannungen
beginnen, da auch diese große Schmerzen verursache
können. Dadurch, dass wir unser Pferd
reiten und es mit unserem Gewicht belasten, wird immer die
Rückenlendenbinde, der Ursprungsort des
breiten Rückenmuskels, mehr oder weniger gestresst und
komprimiert. Diese Kompression ist für das
Gewebe in der Regel problematisch. Es kommt zu
Durchblutungsstörungen der Muskulatur.
Makromoleküle (Proteoglykane in der extrazellulären
Matrix des Bindegewebes) binden das Wasser
des Gewebes wie ein Schwamm, welches zum
Stoffaustausch dient und die Zellen in den
Faszien ernährt. Kompression zerstört diese
Proteoglycane, der Schwamm wird
„ausgedrückt“. Der Körper an sich ist so toll aufgebaut, dass er
immer wieder neue Proteoglykane bildet,
wofür er aber mindestens 48 Stunden Zeit braucht. Somit
erholt sich das Bindegewebe. Hat man als
Pferdebesitzer/Reiter jedoch die Haltung, täglich reiten zu
wollen (eventuell noch mit einem
schwierigen Gewichtsverhältnis Reiter/Pferd oder gar einem
unpassenden Sattel), hat die Struktur
keine Chance, sich zu regenerieren und irreversible Schädigung
ist möglich.
Ursachen für Rückenschmerzen:
- Zu hohes Reitergewicht für das Pferd
- Unpassender Sattel
- Frieren/Kälte (Pferde, die fieren oder Pferde, bei denen Rückenprobleme bereits bekannt sind, sollten eingedeckt werden)
- Organische Probleme
- Zu wenig Bewegung (auch freie Bewegung in grasender Kopfhaltung)
- Deckversuche
Und was tue ich jetzt?
Pferde, die schon Kompressionsschäden
haben, sollten einige Zeit weder geritten, noch mit
anderweitigem Equipment longiert werden.
Keine beliebte, aber extrem notwendige Empfehlung,
damit sich das Gewebe erholen kann.
Bereits entstandene Kompressionsschäden erkennt der
Reiter/Pferdebesitzer an Dellen und Kuhlen
vor allem im Bereich hinteres Sattelende.
Ganz wichtig ist das Abstellen der
Ursachen, die zur Kompression geführt haben. Eine Manuelle
Behandlung hilft deinem Pferd, dass das
betroffene Gewebe wieder verschieblich wird und sich die
Läsionenkette nicht weiter fortsetzt. Ein
entsprechend angepasstes Training ist ebenfalls sinnvoll. Ich
helfe euch gerne.